BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund nimmt die den Medien entnommene Brüskierung von Seiten des Regionenministers Fitto zum Anlass, um erneut darauf hinzuweisen, dass weder in Sachen Toponomastik noch in irgend einer anderen für Südtirol volkstumspolitischen Frage von Rom etwas zu erwarten sei.
Der römische Präfekt Guadagnini hat in den 1920er Jahren zum Südtiroler Abgeordneten Reut-Nicolussi klar gesagt: „Das Alto Adige muss mit einem italienischen Firnis überzogen werden.“ Diese Aussage wurde von der faschistischen Partei zum obersten Grundsatz erhoben und von Tolomei umgesetzt. Damit ist klar bewiesen, dass die heute gültige Toponomastik faschistisches Machwerk ist, welches, so hofft der Südtiroler Schützenbund, von den gewählten Vertretern im Südtiroler Landtag nicht legalisiert und somit gutgeheißen wird.
Nach den jüngsten Geschehnissen in Rom werden selbst die größten Optimisten zugeben müssen, dass die Einstellung Guadagninis und Tolomeis bis heute bei den höchsten Vertretern im Staat Italien allgegenwärtig ist. Italien ist weiterhin nicht daran interessiert, gewachsenes Kulturgut in Südtirol als solches zu respektieren.
In diesem Zusammenhang appelliert der Südtiroler Schützenbund an die verantwortlichen Politiker und Entscheidungsträger im Lande, endlich von halbherzigen Kompromissen abzugehen und Lösungen im historischen Sinne einzufordern. Wenn schon die aktuellen Gegebenheiten in Rom keine wie auch immer geartete Lösung zulassen, so würde man damit wenigstens einer ehrlichen Lösung und den eigenen Grundsätzen treu bleiben, so der Schützenbund in einer Aussendung.
Der Südtiroler Schützenbund und viele heimatverbundene Menschen im Lande vertrauen weiterhin darauf, dass im Bereich der Toponomastik die historische Lösung wieder hergestellt wird.