VAHRN – Der Gemeinderat von Vahrn zeigt in vorbildhafter Art und Weise auf, wie man Flurnamen übersetzt – nämlich gar nicht. Der Südtiroler Schützenbund lobt dieses Vorgehen in einer Aussendung.
Nachdem in der Gemeinde Vahrn zwei neue Wohnbauzonen errichtet worden waren, gab es im Gemeinderat Unstimmigkeiten über die italienische Übersetzung der „Dorfwiesenstraße“. Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde abgestimmt und entschieden, dass die „Dorfwiesenstraße“ „Via Dorfwiesen“ heißen wird und nicht „via prati del paese“, da es sich hier um einen historisch gewachsenen Flurname handelt, der nicht übersetzt wird.
Leider wird dies nur von sehr wenigen Gemeinden so gehandhabt. Abgesehen von den zu Unrecht schon bestehenden übersetzten Flur- und Ortsnamen, welche seit Jahrzehnten einen erfundenen italienischen Namen tragen, ist es im Großteil der Gemeinden üblich, dass neue Straßennamen einfach eine italienische Übersetzung erhalten. Diese werden von schon bestehenden Flurnamen abgeleitet und erhalten einen erfundenen Pseudonamen, sodass die Bewohner des jeweiligen Ortes nicht mehr wissen, um welche Straße oder welche Wiese es sich eigentlich handelt.
Warum folgen noch immer so viele Gemeinden den Prinzipien und Ideen der Faschisten und verschandeln die eigenen historisch gewachsenen Flurnamen? Gerade deshalb gebührt der Gemeinde Vahrn ein großes Lob, dass sie sich hier von der Masse abhebt, den richtigen Weg geht und unsere Flurnamen in Ehren hält. Es wäre wünschenswert, wenn sich alle Südtiroler Gemeinden diesem Beispiel anschließen würden.