Ortsnamen: Wieder keine historische Lösung – Schützenbund lehnt faulen Kompromiss ab

BOZEN – Was die Toponomastikfrage angeht, wurde in den vergangenen Jahren viel diskutiert. Laut Medienberichten hat sich die Sechserkommission am Mittwoch in Rom auf eine Durchführungsbestimmung geeinigt – die historische Lösung blieb dabei außen vor.

Stattdessen soll es in Zukunft vom Gebrauch abhängen, welche Namen einsprachig und welche zweisprachig sind. Eine Kommission wird darüber entscheiden.

Und wieder ist hier keine Rede von einer historischen Lösung – im Gegenteil: Auf einen wissenschaftlichen Diskurs haben sich die verantwortlichen Politiker unseres Landes nie eingelassen.

Es stellt sich die Frage: Welche Kriterien werden nun verwendet und entscheiden über den Gebrauch eines geographischen Namens?

Der Südtiroler Schützenbund setzt sich seit vielen Jahren für die Abschaffung der faschistischen und für die amtliche Einführung ausschließlich historisch fundierter geographischer Namen ein. Auch viele Mitglieder des K33 und F100 des Autonomiekonvents stimmen dem zu. Doch leider wurden alle Personen, die sich dafür einsetzen, enttäuscht.

Es bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass die Kommission, welche eingesetzt wird, aus Sprachwissenschaftlern besteht, für welche die historische Fundiertheit ein wichtiges Kriterium darstellt.

Der Schützenbund hält es im Übrigen mit Abraham Lincoln, der meint: „Nichts ist geregelt, was nicht gerecht geregelt ist.“ Insofern sehen es die Schützen als schlechte Zwischenlösung, die bei der nächsten politischen Veränderung schon obsolet sein könnte.

Ortsnamen, Toponomastik
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