Im Juli 1923 präsentierte Tolomei in Bozens Stadttheater einen vom Großrat des Faschismus abgesegneten Maßnahmenkatalog zur Italianisierung Südtirols:
- Vereinigung des „Alto Adige“ und des Trentino in einer einzigen Provinz mit Hauptstadt Trient.
- Ernennung italienischer Gemeindesekretäre.
- Revision der (Staatsbürgerschafts-) Optionen und Schließung der Brennergrenze für alle Personen, denen die italienische Staatsbürgerschaft nicht zuerkannt worden war.
- Einreise- und Aufenthaltserschwernisse für Deutsche und Österreicher.
- Verhinderung der Einwanderung Deutscher.
- Revision der Volkszählung von 1921.
- Einführung des Italienischen als Amtssprache.
- Entlassung der deutschen Beamten bzw. Versetzung in die alten Provinzen.
- Auflösung des Deutschen Verbandes.
- Auflösung aller Alpenvereine, die nicht dem italienischen Alpenverein unterstanden; Übergabe der Schutzhütten an den italienischen Alpenverein.
- Verbot des Namens „Südtirol“ und „Deutsch-Südtirol“.
- Einstellung der in Bozen erscheinenden Tageszeitung „Der Tiroler“.
- Italianisierung der deutschen Ortsnamen.
- Italianisierung der öffentlichen Aufschriften.
- Italianisierung der Straßen- und Wegbezeichnungen.
- Italianisierung der verdeutschten Familiennamen.
- Entfernung des Walther-Denkmals vom Bozner Waltherplatz.
- Verstärkung der Carabinieri-Truppe unter Ausschluss deutscher Mannschaften.
- Begünstigung von Grunderwerb und Zuwanderung von Italienern.
- Nichteinmischung des Auslandes in Südtiroler Angelegenheiten.
- Beseitigung deutscher Banken, Errichtung einer italienischen Bodenkreditbank.
- Errichtung von Grenzzollämtern in Sterzing und Toblach.
- Großzügige Förderung der italienischen Sprache und Kultur.
- Errichtung italienischer Kindergärten und Volksschulen.
- Errichtung italienischer Mittelschulen.
- Strenge Kontrolle von Auslands-Hochschuldiplomen.
- Ausbau des „Istituto di Storia per l’Alto Adige“.
- Änderung des Gebietsumfangs des Bistums Brixen und strenge Kontrolle der Aktivität des Klerus.
- Verwendung des Italienischen bei Prozessen und vor Gericht.
- Staatliche Kontrolle der Handelskammer Bozen und der landwirtschaftlichen Körperschaften (corporazioni).
- Umfangreiche Programme für neue Eisenbahnknoten, um die Italianisierung des „Alto Adige“ zu erleichtern (Bahnprojekte Mailand-Mals, Veltlin-Brenner, Agordo-Brixen).